Gegen den Strom zu schwimmen ist gar nicht so einfach – bei den meisten Menschen löst der Gedanke daran ein ungutes Gefühl aus.
Warum? Es braucht Mut, ist anstrengend und macht Angst, abgelehnt oder kritisiert zu werden.
Diese Angst, am Ende ganz allein dazustehen ist meistens oft vollkommen unbewusst.
Sie lässt uns manchmal ganz anders reagieren, als wir eigentlich wollen.
Sie führt dazu, dass wir in Situationen viel zu lange verharren, statt etwas zu verändern.
Sie führt dazu, dass wir unsere Meinung nicht sagen, obwohl wir ganz genau wissen, wenn etwas nicht stimmt, ungerecht oder unfair ist.
Sie verhindert, dass wir aufstehen und uns wehren.
In dem vom Psychologen Solomon Asch durchgeführten „Konformitätsexperiment“ wurden der Versuchsperson A weitere freiwillige Teilnehmer vorgestellt. Tatsächlich waren sie jedoch vom Versuchsleiter in das Experiment eingeweiht.
Nun wurde der Gruppe eine Karte mit einer dort gedruckten Referenzlinie gezeigt.
Auf einer weiteren Karte gab es drei weitere Linien und die Teilnehmer sollten einschätzen, welche der drei Linien ebenso lang wie die Referenzlinie war.
Es war dabei deutlich zu sehen, dass es sich um die zweite Linie handelte.
Versuchsperson A war als letzte Person an der Reihe und antwortete, wie alle anderen vor ihm, ganz klar und selbstsicher „Linie 2“.
Es folgten einige weitere Durchgänge – alle mit dem gleichen Ablauf und der gleichen Eindeutigkeit, Testperson A wunderte sich bereits über dieses merkwürdige, so einfache Experiment.
Schließlich folgte die letzte Karte – es war für Testperson A deutlich und ganz eindeutig zu sehen, dass diesmal die dritte Linie ebenso lang war wie die Referenzlinie.
Doch merkwürdig: Nicht nur der erste, sondern alle anderen Teilnehmer vor ihm sagten diesmal „Es ist Linie 1“.
Versuchsperson A wurde zunehmend unsicher. War er unkonzentriert gewesen?
Was glaubst Du, was er gesagt hat?
Die Statistik dieses Experiments zeigt: Bei etwa einem Drittel der Durchgänge passen sich die Testpersonen der Fehlentscheidung der Mehrheit an. Der Verstand setzt aus, die eigene Einschätzung wird zurückgehalten, weil es einfacher und ungefährlicher ist, mit zu schwimmen und sich anzupassen.
Gerade in Gruppen, Vereinen, Gemeinschaften und natürlich auch in Familien führt eine andere als die vorherrschende Meinung oft zu Distanz oder Ausgrenzung. Anpassung ist einfacher als sich Kritik anzuhören oder die Harmonie zu gefährden. Mangelndes Selbstbewusstsein lässt an der eigenen Meinung zweifeln und führt dazu, Auseinandersetzungen lieber zu vermeiden und „in Deckung“ zu bleiben. Frag Dich doch einmal:
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Wo verbiegst Du Dich – bewusst oder vielleicht sogar ganz unbewusst?
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Wo sagst Du ja, obwohl Du eigentlich nein meinst?
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Wo passt Du Dich einer Gruppe und vorherrschenden Meinung an, obwohl Du selbst ein anderes Gefühl dazu hast (und hinterher oft denkst …. „Hab ich’s doch gewusst – ich hatte doch Recht!“)?
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Wann und durch wen lässt Du Dich verunsichern und Dich von Deiner eigenen Meinung abbringen?
Den eigenen Weg zu gehen und zur eigenen Meinung zu stehen, erfordert Mut und eine gehörige Portion Selbstsicherheit. Coaching kann helfen, den eigenen Weg zu erkennen und ihn auch zu gehen – gegen Widerstände und frei von Manipulation durch die vorherrschende Meinung der Anderen.
Schwimm doch mal gegen den Strom. Du wirst sehen – es fühlt sich gut an!
Wenn Du Unterstützung dabei brauchst, Dein Selbstbewusstsein und Deinen Mut zu stärken, ruf mich gern einmal an