Aufregung im Flugzeug
Eine Woche Urlaub gemeinsam mit meiner Tochter im Oman und den Arabischen Emiraten war zu Ende gegangen – der Rückflug gebucht am Heiligabend sehr früh am Morgen mit geplanter Ankunft in Frankfurt gegen 9 Uhr. Unsere Weiterfahrt mit dem ICE nach Hamburg mit reservierten Sitzplätzen würde uns rechtzeitig zum Nachmittagskaffee zur restlichen Familie bringen, um den Heiligen Abend miteinander zu genießen. Ein Festessen wartete auf uns.
Der Start in Dubai verlief pünktlich. Doch nach knapp 2 Stunden Flug wurde das Verteilen der Frühstückstabletts unerwartet unterbrochen und die gerade begonnene Mahlzeit einiger Passagiere sofort wieder eingesammelt. Kaffee hatte noch niemand bekommen. Die Flugbegleiter waren plötzlich hektisch, schauten besorgt und liefen immer schneller den langen Gang entlang, offensichtlich bemüht, möglichst schnell Dinge zu erledigen und dabei entspannt zu lächeln, um niemanden zu beunruhigen.
Dann eine Durchsage des Flugkapitäns. Wir hätten einen medizinischen Notfall an Bord und würden den nächstliegenden Flughafen ansteuern, um einen Fluggast versorgen lassen zu können. Es handele sich um ein Herzproblem und der Weiterflug sei nicht zu verantworten.
Unruhe verbreitete sich unter den rund 250 Passagieren, als sie feststellten, dass der Flug zum nächstliegenden Flughafen nicht näher in Richtung Heimat führte, sondern nach einer grossen Wendeschleife zurück … nach Bahrain, nicht weit vom Startpunkt Dubai entfernt. Als wir dort landeten, hatten wir knapp 4 Stunden Zeit verloren und waren fast am Start unserer Reise zurück. Auf einem abgelegenen Teil des Flugplatzes warteten Rettungswagen, Polizei und Flughafenmitarbeiter auf uns. Einige Zeit verging, bis die Patientin von einem Arzt untersucht und abtransportiert worden war. Danach mussten viele Formalitäten erfüllt werden, damit das Flugzeug neu betankt werden konnte.
Die Stimmung im Flugzeug war unruhig, einige Passagiere hungrig und durstig, andere verärgert und tatsächlich auch voller Unverständnis für diese Landung. Viele würden dadurch ihre Anschlußflüge und –Züge verpassen und den Heiligen Abend irgendwo unterwegs verbringen. Die Flugbegleiter waren bemüht, den teilweise aggressiven Vorwürfen einiger Gäste trotzdem nachsichtig und freundlich zu begegnen.
Ich hatte ja mein Allround-Werkzeug CQM dabei und nutzte die Zeit, um Korrekturen für diese Situation zu machen wie beispielsweise Gelassenheit, interkulturelle Kommunikation, schnelle Abwicklung, stressfrei, aggressionsfrei, flexible Lösungen, bestmögliche Versorgung der Patientin, optimale Zusammenarbeit mit Behörden, Ruhe, Hunger und Durst der Passagiere, Verständnis, Zusammenarbeit der Flugbegleiter und des Kapitäns und viele andere mehr. Es war sofort spürbar, wie sich die Stimmung im Flugzeug veränderte. Die Aggression ließ nach, Türen wurden geöffnet für frische Luft und Sonnenstrahlen, es wurde sogar gelacht.
Danach machte ich noch Korrekturen für meine persönliche Weiterfahrt wie z.B. schnelle Gepäckabwicklung, bestmögliche Zugverbindung, keine Wartezeiten usw usw.
Als wir wieder gestartet waren, erfuhr ich von den Flugbegleitern, dass wir eigentlich hätten in Bahrain bleiben müssen, denn es sei von rechtlicher Seite eine maximale Arbeitszeit für sie vorgeschrieben, die durch diesen Zwischenfall überschritten wurde. Die Vorschrift wäre eine Flugpause von mindestens 10 Stunden gewesen, was auch für die Passagiere Heiligabend in einem Hotel in Bahrain bedeutet hätte. Die Flugbegleiter hatten sich jedoch einheitlich miteinander abgestimmt, an diesem Tag von dieser Vorschrift abzuweichen. Wenn auch nur einer sich vorschriftsmäßig hätte verhalten wollen, hätten alle sich daran halten müssen.
Was hatte ich da doch gleich korrigiert?! Flexible Lösungen und Zusammenarbeit der Flugbegleiter?
In Frankfurt kamen wir nun erst am frühen Nachmittag an, allerdings waren unsere Koffer Nummer 3 und 4 auf dem Laufband und wir konnten vor allen anderen 250 Reisenden ohne Wartezeit direkt durch alle Kontrollen bis zum Auskunftschalterder Bahn gehen, bei dem wir auch sofort Auskunft bekamen. Schon fünf Minuten später saßen wir in einem Zubringer zum Hauptbahnhof, wo wir unmittelbaren Anschluss zu einem direkten ICE nach Hamburg und perfekte Sitzplätze hatten. Offensichtlich hatten auch die Korrekturen für die Gepäckabwicklung und Weiterfahrt gegriffen.
Statt wie geplant um 15 Uhr waren wir um 17.35 in Hamburg, hatten durch die schnelle Bahnverbindung sogar noch Zeit eingeholt und konnten den Heiligabend mit der Familie genießen.
Weihnachten zuhause dank CQM!
Gila Delbrück, CQM MasterCoach
www.quantenspruenge.net